Hallo, das sind wir Fünf: Lars-Andreas mit den vier Jungs David, Jasper, Michel und Lasse Christian.
Uns hat es im Mai 1999 nach einigen Umwegen (Kiel, Witzenhausen, Naumburg a.d. Saale) hier in die nordöstliche Uckermark verschlagen - durch reinen Zufall, war es doch gerade das Gut Schmölln, zu dem ich unter vielen anderen Betrieben von der BVVG den Zuschlag bekommen habe.
Warum Bauer in der Uckermark, wo in Rade/Schleswig-Holstein doch bereits ein wunderschöner Bauernhof existiert? Durch einen von landwirtschaftlichen Gerichten abgesegneten Erbvertrag von meinem Großvater, den mein Vater trotz größter Anstrengungen nicht mehr hat ändern können, wurden mein Bruder Björn und ich von der Hofnachfolge ausgeschlossen.
So sah der Betrieb vor 1998 aus
Nach meinem Studiumabschluß in Witzenhausen (Uni Kassel) 1994 ging ich - mit familiärer Hilfe aus Hamburg - auf die Suche nach einem Pacht-Betrieb.
Unzählige Ausschreibungsunterlagen wurden von der Treuhand (BVVG) angefordert. Die vielen Entwicklungspläne, die Unterhaltungen mit den Banken und die Besichtigungen der Objekte in allen neuen Bundesländern: es war manchmal ziemlich ermüdend. Auch die parallel dazu aufgenommenen Kontakte zu privaten Gütermaklern und Anwälten brachten nicht das gewünschte Ergebnis.
Dann endlich im Sommer 1998 die frohe Kunde aus Berlin: für das Gut Schmölln hatten wir das beste Angebot abgegeben und nach einem dreiviertel Jahr zäher Verhandlungen bekamen ich das Pacht-Kauflos für das Gut Schmölln in der Uckermark. Die Übernahme erfolgte am 1. Mai 1999.
Die Hofstelle von 6,5 ha und 6 Gebäuden wurde gekauft, sowie eine Mutterkuhherde von 120 Stück.
Gepachtet wurden 1999 370 ha Ackerland, 100 ha Grünland, 10 ha Holzungen und 30 ha Buschland in den Randowbergen. Mittlerweile wurden bis 2010 über 400ha gekauft und die Grünlandfläche hat sich auf 140 ha erhöht und die Waldflächen auf fast 15ha sowie einige Wasserflächen sind dazu gekommen so z.B. der Ziegeleisee.
Der Tag "X": Im Konvoi ging es nach Schmölln
Der Betrieb meines Vaters war schon seit 1995 verpachtet, aber die Maschinen wurden für den „Tag X“ behalten. Diese wurden nun nach Schmölln gebracht, das meiste mit dem Tieflader vorweg. Vier Ackerwagen und zwei Schlepper wurden zu einem Treck zusammengestellt und mit kleinen Maschinen und Geräten beladen. Zusammen mit Horst Bracker brach ich in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai 1999 gen Osten auf. Ein Ackerwagen hatte schon 1945 den Treck von Ostpreußen zu uns mitgemacht. Nach über 50 Jahren traten diese Wertarbeitnun noch einmal die Reise in umgekehrter Richtung an.
Gut Schmölln vom Kirchturm aus