Kein Hof ohne Tiere: Ich habe mich den Uckermärkern verschrieben.
Kaum jemand außerhalb Brandenburgs kennt sie: die UCKERMÄRKER. Sie wurden als fleischbetonte Rasse erstmals 1972 gezüchtet, weil mehr Fleisch auf dem Markt gebraucht wurde.
Kaum jemand außerhalb der Uckermark oder sagen wir mal außerhalb Brandenburgs und Mecklenburg Vorpommern kennt sie: die UCKERMÄRKER bzw. das Uckermärker Rind, eine fleischbetonte Rasse, wurden 1972 erstmals in der DDR aus den Rassen Fleckvieh mal Charolais neu gezüchtet, ganz einfach weil mehr Fleisch auf dem Markt gebraucht wurde.
Auf dem Gut Westerbrügge in Alt Karin und auf dem Gut Criewen wurde diese Rasse (zu DDR-Zeiten noch "Genotyp 67" genannt) gezüchtet. Zu Wendezeiten fiel dann die gesamte Alt Kariner Herde dem Schlachtermesser zum Opfer, doch der Criewener Bestand wurde von engagierten Züchtern gerettet. Ein Drittel dieser Herde befindet sich auch auf unserem Gut - einige unserer ganz alten Kühe haben noch das Gut Criewen als Geburtsort angegeben. Die Besonderheiten der jüngsten Fleischrasse Deutschlands ist nach ihrem Ursprungszuchtgebiet – der Uckermark – benannt. Hier sind nach wie vor die größten Bestände anzutreffen. Sie haben eine gute Rauhfutterverwertung. Eine gute Milchleistung der Kühe sorgt für vitale, frohwüchsige Kälber, mit sehr guten Tageszunahmen von bis zu1200g bei männlichen und 1050 g bei weiblichen Kälbern.
Wie sehen die Uckermärker nun aus und was zeichnet sie besonders aus? Eine reine Uckermärker Herde ist vor allem von hellen Kühen dominiert, manche sind ganz hell gescheckt, manche rein weiß bis blond, aber auch Fleckviehtypen, also rot-bunte Kühe kommen vor. Eine Weile waren vor allem die hellen Kühe gerne gesehen, aber mittlerweile hat sich das glücklicherweise gelegt, sodass wir nun mehr nach Leichtkalbigkeit, Mütterlichkeit, Umgänglichkeit und Zunahmen unsere guten Kühe aussortieren können. Diese sollen neben einem großen Rahmen und guter Bemuskelung die Hauptmerkmale (Exterieur und Interieur) einer guten Uckermärker Kuh sein. Das Zuchtziel: Gewicht der Kühe 750-850kg und einer Kreuzbeinhöhe von 140cm und bei Bullen 1150-1300 KG mit einer Kreuzbeinhöhe von 150 cm zu finden.
Normen
Unsere Herdbuch Herde besteht zurzeit aus rund 70 Mutterkühen und ihrer Nachzucht plus zwei Bullen. Diese gekörten Bullen wurden von Züchtern zugekauft. "Ewald" ist ein 2-jähriger Uckermärker (diesjähriger Klassensieger auf der Brala) und "Normen" ein sechs Jahre alter Uckermarkbulle. Hervorzuheben ist, dass unser Bestand nur genetisch hornlose Bullen einsetzt und über die Hälfte der Zuchtkühe genetisch hornlos sind, so dass deren Nachkommen, eine hohe Sicherheit der genetischen Hornlosigkeit besitzen.
Ewald
Die Kühe sind in der Sommersaison auf der Wiese und bekommen lediglich Mineralfutter dazu. Im Winter sind sie in großen Laufställen mit Außenauslauf in passenden Herden (z.B. ältere Kühe, Absetzer, Jungtiere usw.) untergebracht. Nun bekommen sie Heu, Grassilage und Mineralfutter, die Kälber auch Kraftfutter ad libitum. Die Kälber bleiben bis zum Absetzen mit ca. 6 Monaten bei ihren Müttern. Dann werden die männlichen Absetzer an Bullenmäster verkauft (s. Foto - eine ganze Bande dieser Halbstarken), die Besten zur Eigenleistungsprüfung nach Groß Kreuz gebracht, gekört und für die Zucht verkauft. Die weiblichen Tiere werden zur Nachzucht für den Betrieb bzw. auch zum Verkauf bis zu einem Jahr, an andere Zuchtbetriebe, behalten.